Montag, 10. September 2007
documenta 12
niemand, der vor mir dort war und von der documenta 12 berichtete, war insgesamt begeistert. bestenfalls gab es vereinzelte eindrücke, die faszinierten. so waren die erwartungen nicht groß, dennoch eine gewisse neugier vorhanden, das gefühl, sich eine eigene meinung bilden zu wollen.

kassel, der service, schlechte ausschilderung ... egal.
das museum fridericianum mit großem andrang, überrascht mit der spiegel installation von john mc cracken. enttäuschend hingegen eine der wenigen medieninstalltionen, ausgerechnet zu fußball, das rettet auch kein farocki oder kommentar von diederichsen.

erstes interesse wecken bei mir die fotos und texte von martha rosler: die menschen, die auf den fotos der bowery in den 70ern nicht zu sehen sind, kommen in den daneben arrangierten texten zu wort, die aus slangausdrücken zum betrunken sein bestehen.

im aue pavillon der enge und masse entflohen, entdecke ich monika baer - für mich neu und das spannendste, das auch durch die arbeiten in der neuen galerie nicht überboten wird. hier sind es die lovesongs, sisterhood is POW von mary kelly, die mich trotz klaustrophobischer enge und zu wenig sauerstoff verweilen lassen und von hu xiaoyuan, die installation the times, in der sie alltagsgegenstände von sich, ihrer mutter und großmutter, auf stoffbahnen ausgebreitet hat.

im bookshop gibt es remembering the body zum verramschpreis. es passt zum blick zurück, den die documenta als eindruck bei mir hinterlässt.

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Sonntag, 5. August 2007
Summer in the City
„Ein Mann, ein Wort, ein Unterhemd, keine Haare aufm Kopf aber gut gekämmt.“

Jennifer Rostock

Warum bleiben wir samstags nicht einfach zu Hause?
Nun, ja eigentlich war da ja diese Vernissage.
Ja, eigentlich. Publikumsverarsche.
Aber die saßen ja selber fasziniert da und ließen sich vom Neonlicht blenden.
Hab dort auch schon nette Events erlebt.
Schauen wir mal heute abend.
Schnell noch die Fenster zu, bevor es aus dem Park wieder nach verbranntem Grill stinkt.

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Samstag, 4. August 2007
Don't forget
"Memory does return in time, but the suspicion remains that in the end dying will consist in simply forgetting to live."

Rudolf Arnheim

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Sonntag, 1. Juli 2007
hol dir dein leben zurück
hol dir dein leben zurück

Xberg 1.Mai 2007

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Sonntag, 18. März 2007
methode adenauer
"Was stört mich das Geschwätz von gestern?" Man kann sehr spät sehr gut sein. Wenn man die Kraft aufbringt.

martin kippenberger (1953 - 1997)

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this is not america
this is not america

wrangelkiez (c) juttafranzen 2006

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Samstag, 24. Februar 2007
re/lecture
"l'homme est condamné à etre libre." - oder: die existenz geht der essenz voraus.

es gibt keinen gott, keine natur oder menschlichlichkeit, die mich bestimmt.

ich bin frei, verurteilt, frei zu sein.

frei von fremd/ vor/ bestimmung - frei für meine entscheidung, mein engagement, meine verantwortung.

keine entscheidung ist auch eine, die für eine "unerfüllte zeit" und "sinnloses verenden" (b.c.han).

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Sonntag, 18. Februar 2007
aftermath
//FEIERabend
was gibt es zu feiern?
den tag, die nacht.
das wiedersehen mit freunden.

nächsten monat feiern wir wieder.

sonnenstrahlen wecken mich mittags.
ich schließe die jalousien dichter.

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Mittwoch, 24. Januar 2007
no way out?

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Sonntag, 7. Januar 2007
revisited: into me/out of me KW berlin
Ein großes glitzerndes Viereck voller Bonbons in Alufolie liegt wie eine Riesenfußmatte am Eingang der Ausstellung. Marketing ? Trendy? Im Hamburger Bahnhof liegt Ähnliches. Was soll dem Besucher versüsst werden? Oder ist es die Einladung, sich auszusuchen, was schmeckt, was gefällt? In der Ausstellung dann bisweilen eher das Gefühl kotzen zu müssen, als dass Appetit, auf was auch immer, geweckt wird.

Zunächst geht es um das Wiedersehen: Robert Gobers Wachstorso, hier leicht überfrachtet mit Bein und Baumstumpf; Gina Panes wunderschöne und doch schwer erträgliche Schmerzinszenierungen; Bill Viola, Tony Oursler, die "üblichen Verdächtigen". Der Blick von oben in die Halle lenkt den Blick auf die Projektion eines "Hula- Hop"- Tanzes mit einem Reifen aus Stacheldraht.

Orlan, Stelarc, jahrelang wichtige Bezugspunkte meiner Arbeit. Jetzt ein Showstück unter vielen. Und schon Erinnerung, die sich intensiviert und unerträglich wird bei den Arbeiten zu Sterben und Tod. Die Fotos von Hannah Wilke in ihrem Sterben, mutig und entsetzlich.

Ein ganz anderes Unbehagen beim Anblick der Scheiße in Dosen von Piero Manzoni. Ein Anblick, der keiner ist, sondern der Trigger zum Bild im Kopf. Ich erinnere mich an eine andere Ausstellung mit Fotos, die dokumentieren sollten, dass die Dosen nicht leer sind.

Gehen wir noch was essen? Die Ausstellung entlässt uns in den Alltag.

Website KW, Kunstwerke Berlin

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